Die kurze Antwort: Nein
Die etwas längere Antwort: Auch wenn Markus Söder es immer wieder suggeriert - die Magnetschwebebahn ist kein besonders neues oder revolutionäres Verkehrsmittel. Schon Ende der 80er Jahre war in Berlin die M-Bahn am damaligen Niemandsland am Potsdamer Platz unterwegs. Diese wurde aber nach der Wiedervereinigung sehr schnell abgerissen, da sie der Wiederherstellung der durch die Mauer unterbrochenen Strecke der U2 im Weg stand. Der Transrapid Shanghai fährt auch schon seit 2004 zwischen dem Flughafen und… einer Station weit außerhalb der Innenstadt, was auch die eher bescheidenen Fahrgastzahlen begründet.
M-Bahn Berlin, 1990 (Quelle: Von Bassaar - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12726621)
Eine Magnetschwebebahn ist vor allem eine Insellösung, die einen Umsteigezwang für die Fahrgäste schafft. Das Verkehrsunternehmen muss ein weiteres System beherrschen und warten, braucht eine zusätzliche Werkstatt usw. In einer Stadt von der Größe Nürnbergs fällt das noch mal mehr ins Gewicht. Schon für eine U-Bahn ist Nürnberg eigentlich zu klein - wahrscheinlich wäre man besser gefahren, wenn man in den 1970er Jahren das Straßenbahnnetz in voller Länge beibehalten und nur wenige Abschnitte (z.B. in der Innenstadt) unter die Erde verlegt hätte. So wie Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bielefeld und viele andere Städte ähnlicher Größe halt auch.
Das Problem der Magnetschwebebahn ist auch, dass sie wie eine U-Bahn immer eine vollständig vom restlichen Verkehr abgetrennte Trasse braucht. Die Straßenbahn kann hingegen direkt auf der Straße, auf einem eigenen Gleiskörper, als Hochbahn oder im Tunnel fahren - je nachdem, was vor Ort gerade am besten ist. Ein eigener Gleiskörper kann als Rasengleis realisiert werden, was viel grüner und stadtbildschonender ist als eine kilometerlange aufgeständerte Betontrasse. Ich empfehle, sich einfach mal die Magnetschwebebahn in Nagoya (Japan) bei Google Street View anzuschauen. Bei einem ebenerdigen Verlauf sind ihre Haltestellen auch automatisch barrierefrei.
Wenn Nürnberg Geld ohne Ende hätte, wäre es auch eine Option, einen zweiten Ast der U1 von der Bauernfeindstraße zum Südklinikum zu bauen. Unter den jetzigen Rahmenbedingungen ist aber eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 die beste Alternative.